Birnbaum bei Inkofen †
Der Birnbaum stand etwa 15 m von der Straße nach Kirchamper mitten im Acker. Möglicherweise verlief die Straße früher einmal am Baum vorbei. Am 20. Juni 2022 wütete in dieser Gegend für nur eine knappe Viertelstunde ein sehr heftiger Sturm mit Hagelschlag und zerfetzte den Birnbaum.
Flurbaum-Steckbrief
Bezeichnung
Birnbaum - Pyrus communis
Beschreibung
- entweder eine Gruppe aus 2 gleichartigen Bäume oder ein einzelner zweistämmiger Baum; ein dritter Stamm wurde gefällt
- Stammumfang: 287 cm in 130 cm Höhe (BHU dickster Stamm)
- Baumhöhe: ca. 14 m
- Kronenbreite: ca. 13 m
- lichte Höhe: ca. 4 m
- Kronenform: unregelmäßig
- Alter: ca. 100 Jahre, Keimung um 1920
- der zweite, etwas schwächere und nach Norden geneigte Stamm hat einen Umfang von 268 cm
Lebensraum
- Acker
- ebenes Gelände
- Höhenlage: 444 m
- Begleitvegetation: Holunderstrauch
- Einrichtungen: Feldkreuz
- Naturraum: Donau-Isar-Hügelland
Standort
- bei Inkofen (nordöstlich des Ortes)
- Gemarkung Inkofen
- Gemeinde Haag an der Amper
- Lkr. Freising, Bayern
- Koordinaten: 48.4659, 11.8657
Risiken, Schäden
- eine regelmäßig bearbeitete Fläche ist etwa 1 m entfernt
- erkannte Schäden: Baumhöhle, ein Stamm mit ca. 50 cm Durchmesser ist auf Bodenhöhe abgesägt
Besonderheit
- Ackerbaum
- alter Baum
Ein Unwetter hat den Flurbaum zerstört
Am 20. Juni 2022 wütete um Moosburg nur für eine knappe Viertelstunde ein sehr heftiger Sturm mit Hagelschlag. Beide Stämme des Birnbaums (oder waren es doch zwei Bäume?) wurden dabei zerrissen. Es stellte sich heraus, dass beide Stämme innen bereits ziemlich morsch waren. Die Bäume konnten offensichtlich auch aus Sicherheitsgründen nicht gerettet werden.
Die Bilder der Verwüstung wurden am 29.06.2022 aufgenommen, die beiden unteren Mitte Juli 2022.
Mitteilung und Fotos: Friedrich Keydel, Zolling
Veränderung einer Landschaft - die Wanderung des Feldkreuzes bei Inkofen
Feldkreuze sind Bestandteile der Kulturlandschaft. Dieses hier stand schon an einigen Orten.
In der Karte Carte de la Bavariae von L. Aubert im Maßstab 1:100.000, aufgenommen vor 1807, veröffentlicht 1900, ist im Bereich ① ein Feldkreuz eingezeichnet. Wegen des groben Maßstabs ist eine genaue Lokalisierung nicht möglich. Es liegt nahe, dass es in der Nähe der damals hier schon existierenden Abzweigung der Straße nach Bergen stand (149).
Die Topographische Karte von 1969 zeigt bei ② ein Feldkreuz (46). Es stand zwischen zwei Birken ziemlich nah an der Fahrbahn.
Ob es sich um das Kreuz bei ① handelt, ist nicht bekannt. Es könnte aber durchaus sein, dass es wegen einer Baumaßnahme von seinem ersten Standort weichen musste und hier eine Bleibe fand.
Das Kreuz ② direkt neben der Straße entsprach 2018 nicht mehr den Sicherheitsansprüchen der Straßenbauer und musste deshalb von dieser Stelle verschwinden. Die begleitenden Birken wurden gefällt.
Das Kreuz zog mit Einwilligung des Eigentümers der Fläche zu dem Birnbaum ③.
Nachdem der Sturm den Birnbaum im Juni 2022 verwüstet hat, wäre das Feldkreuz ganz alleine und ungeschützt mitten im Acker gestanden. Es stand hier ohnehin nicht mehr auf seinem historisch angestammten Platz. Jetzt hat es auf der Fläche eines Inkofener Bürgers einen neuen und hoffentlich sicheren Platz gefunden.