Rotesche bei Allershausen
Als Straßenbäume wurden vor über 150 Jahren nicht nur heimische Eschen gepflanzt, sondern auch Roteschen. Diese Art ist in Nordamerika zuhause und trägt dort wie hier - und anders als die heimische Gemeine Esche - schon früh zu einer intensiven Laubfärbung im Spätsommer bei.
Die Rotesche
Leser, folg mir willig,
guter Rat ist billig.
Beachte meine Tipps,
auch in Bezug auf deinen Schlips:
Trag nur Fliege, niemals Binder.
Lass Kaninchen im Zylinder.
Sekten und Insekten meide,
Sekt jedoch sei deine Freude.
Verachte Ruhm und Macht und Geld,
die Phantasie sei deine Welt.
Denk an Rübezahl den Großen
und vertausche deine Hosen
gegen Bücher und Folianten.
Und bleib weg von Bahnsteigkanten.
Weich von markierten Wegen ab,
Müßiggänger bring auf Trab.
Verwende Zimt und züchte Raben,
lass dich dereinst im Wald begraben.
Fälle den Stamm der Rotesche
nur in Zeiten der Not. Bleche
deine Zeche immer gleich.
Sei am End ‘ne schöne Leich.
Flurbaum-Steckbrief
Bezeichnung
Rotesche - Fraxinus pennsylvanica
Beschreibung
- einstämmig
- Stammumfang: 369 cm in 130 cm Höhe (BHU)
- Baumhöhe: ca. 25 m*
- Kronenbreite: ca. 18 m*
- Alter: ca. 170 Jahre
- Keimung um 1850
- gebrechlich
* vor dem Rückschnitt und Sturmschaden 2020/21
Lebensraum
- Grünfläche, an einem Feldweg
- ebenes Gelände
- Höhenlage: 442 m
- Naturraum: Ampertal
- Schutzstatus: Landschaftsschutzgebiet 'Ampertal im Landkreis Freising'
Standort
- bei Allershausen (beim Wasserbehälter an der St2054)
- Flurlage Breitenlohe
- Gemeinde Allershausen
- Lkr. Freising, Bayern
- Koordinaten: 48.4395, 11.6011
- Zugang: unbeschränkt möglich (öffentlich)
Risiken, Schäden
- eine versiegelte Fläche ist etwa 1 m entfernt
- im Winter 2020/21 starker Rückschnitt bis auf einen Kronast, der bald darauf in einem Sturm abgerissen wurde
Besonderheit
- sehr alter Baum
- landschaftsprägender Baum
- Zeugenbaum (Strassentrasse)
Stand: September 2020
Nördlich von Allershausen stehen mehrere Roteschen. Sie wurden vor etwa 160 Jahren als Straßenbäume an der alten Straße durch das Ampertal gepflanzt (Abb. 1). Abb. 2 zeigt die Situation im Luftbild. Etwa 10 km östlich steht im Ampertal an der FS 9 zwischen Palzing und Haindlfing ebenfalls eine etwa gleichaltrige Rotesche, die Rotesche bei Haindlfing).
Rotesche (2) und (3) sind unten als Starke Bäume dokumentiert.
Starke Bäume in der Nähe
Rotesche bei Allershausen (2)
Botanische Bezeichnung: Fraxinus pennsylvanica
Beschreibung
- einstämmig
- Stammumfang: 348 cm in 130 cm Höhe (BHU)
- Baumhöhe: ca. 26 m
- Kronenbreite: ca. 20 m
- Alter: ca. 170 Jahre
- Keimung um 1850
Lebensraum
- Grünfläche mit einer weiteren Rotesche
- ebenes Gelände
- Höhenlage: 443 m
- Naturraum: Ampertal
- Schutzstatus: Landschaftsschutzgebiet 'Ampertal im Landkreis Freising'
Standort
- bei Allershausen (nördlich des Orts)
- Flurlage Oberes Moos
- Gemeinde Allershausen
- Lkr. Freising, Bayern
- Koordinaten: 48.4410, 11.6023
- Zugang: unbeschränkt möglich (öffentlich)
Risiken, Schäden
- eine teilversiegelte Fläche ist etwa 1 m entfernt
- regelmäßige Bodenbearbeitung bis etwa 2 m zum Stamm
- einige abgestorbener Ast in der Krone
Besonderheit
- sehr alter Baum
- Zeugenbaum (Straßentrasse)
Stand: September 2020
Rotesche bei Allershausen (3)
Botanische Bezeichnung: Fraxinus pennsylvanica
Beschreibung
- einstämmig
- Stammumfang: 320 cm in 130 cm Höhe (BHU)
- Baumhöhe: ca. 23 m
- Kronenbreite: ca. 19 m
- Kronenform: unregelmäßig ellipsoid
- Alter: ca. 140 Jahre, Keimung um 1880
Lebensraum
- Grünfläche, Grasflur mir einigen Gehölzen
- auf der Grünfläche steht eine weitere Rotesche, ebenes Gelände
- Höhenlage: 443 m
- Naturraum: Ampertal
- Schutzstatus: Landschaftsschutzgebiet 'Ampertal im Landkreis Freising'
Standort
- bei Allershausen (Grünfläche an der St 2054, ca. 600 m nördlich von Allershausen)
- Flurlage Oberes Moos
- Gemeinde Allershausen
- Lkr. Freising, Bayern
- Koordinaten: 48.4412, 11.6024
- Zugang: unbeschränkt möglich (öffentlich)
Risiken, Schäden
- regelmäßige Bodenbearbeitung bis etwa 3 m zum Stamm
- Verletzung im unteren Stammbereich
Besonderheit
sehr alter Baum, Zeugenbaum (Straßentrasse)
Stand: März 2023
Rotesche bei Aiterbach (1)
Botanische Bezeichnung: Fraxinus pennsylvanica
Beschreibung
- einstämmig
- Stammumfang: 364 cm in 130 cm Höhe (BHU)
- Baumhöhe: ca. 26 m
- Kronenform: schief ellipsoid
- Alter: ca. 170 Jahre, Keimung um 1850
Lebensraum
- Straßenrand, Gehölz
- neben der Staatsstr. 2084
- ebenes Gelände
- Höhenlage: 453 m
- Naturraum: Donau-Isar-Hügelland
Standort
- bei Aiterbach (nordöstlich der St 2084 nördlich des Orts)
- Gemeinde Allershausen
- Lkr. Freising, Bayern
- Koordinate: 48.45858, 11.5964
- Zugang: unbeschränkt möglich (öffentlich)
Rotesche bei Aiterbach (2)
Botanische Bezeichnung: Fraxinus pennsylvanica
Beschreibung
- einstämmig
- Stammumfang: 374 cm in 130 cm Höhe (BHU)
- Baumhöhe: ca. 20 m
- Kronenbreite: ca. 20 m
- Kronenform: kugelförmig
- Alter: ca. 170 Jahre, Keimung um 1850
Lebensraum
- Grünfläche
- ebenes Gelände
- Einrichtungen: Sitzbank
- Höhenlage: 448 m
- Naturraum: Ampertal
- Schutzstatus: Landschaftsschutzgebiet 'Ampertal im Landkreis Freising'
Standort
- bei Aiterbach (nordwestlich des Parkplatzes an der Einmündung der St 2084 in die Ampertalstraße (St 2054))
- Gemeinde Allershausen
- Lkr. Freising, Bayern
- Koordinaten: 48.45137, 11.60679
- Zugang: in der aufwuchsfreien Zeit möglich (landw. Fläche)
Besonderheit
- sehr alter Baum
- Zeugenbaum (Straßentrasse)
Stand: März 2023
Vor etwa 200 Jahren wurde diese Art nach Deutschland importiert und u. a. als Straßenbaum angepflanzt. Sie ist anspruchslos und kommt mit einer breiten Palette von Umweltbedingungen gut zurecht. Sie ist auch widerstandsfähig gegenüber dem Erreger des Eschentriebsterbens, dem bereits viele Gemeine Eschen zum Opfer gefallen sind. Die Rotesche gilt deshalb als Baum der (Klima-) Zukunft.
Das Gold ihrer Blätter trägt in Nordamerika, wo sie zu Hause ist, zum Leuchten des "Indian Summers" bei. Heute wird die Art vielerorts als Stadtbaum gepflanzt, allerdings nur männliche Exemplare, um eine unerwünschte Ausbreitung zu verhindern.
Vermutlich wurde auch diese Rotesche als Straßenbaum an der früheren Ampertalstraße gepflanzt. Nach deren Begradigung steht sie heute ein wenig abseits neben dem Graben entlang der Straße nach Aiterbach.
Nach der Roten Liste Bayerns (2005) ist sie bei uns selten. Aufgrund ihrer Eigenschaften kann sie sich aber rasch ausbreiten.
Die Art wird bei uns kaum erkannt und meist als Gemeine Esche angesehen. Dabei gibt es einige charakteristische Unterscheidungsmerkmale.