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Schwarzerle bei Amperpettenbach

Ein Baum als Indikator für Moorsackung.

Die ungefähr 160 Jahre alte Schwarzerle steht auf einem kleinen Podest, das 70 bis 80 cm höher liegt als die umgebende Ackerfläche. Auf historischen Flurkarten heißt die Flurlage "Oberes Moos", die Bodenkarte nennt als Bodentyp Gley und Niedermoor, was auf hohe Gehalte an organischer Substanz (Humus) und zumindest einstmals hohe Grundwasserstände hinweist.

Moore weisen bei Ackernutzung (und vorausgegangener Entwässerung) einen Humusabbau von 2 bis 3 cm pro Jahr auf ("Moorsackung"). 

Die unterschiedliche Bearbeitung der Standfläche des Baums und der Ackerfläche führte zu dem heutigen Niveauunterschied.

Die Schwarzerle

Pfeifenraucher Fritz von Stumpen
wollte sich mal Tabak pumpen.
Schon lang hat er nicht mehr geraucht,
da Tabakvorrat aufgebraucht;
was ihm nicht so gut bekam,
Herz und Hirn schon wurden lahm.

„Gebt mir von eurem Quarz, Kerle,
sonst rauch ich ‘s Blatt der Schwarzerle.“
Dieses hörte König Erl,
denn es pfiff ihm Vogel Sperl
ing die Kunde in sein Ohr.
Ist zwar selten, doch ‘s kommt vor.

Erlenkönig sieht die Not
von Stumpenfritz, der schon halbtot,
und er reicht ihm seine Pfeife,
damit Fritz sie rasch ergreife.

Der quarzt den Stoff vom Erlenking,
worauf ‘s ihm wieder besser ging.
Auch die Erle freut sich sehr
und ihr Blattwerk noch viel mehr.

Flurbaum-Steckbrief

Bezeichnung

Schwarzerle - Alnus glutinosa

Beschreibung

  • Einzelbaum
  • einstämmig
  • Stammumfang in 130 cm Höhe: 322 cm (das entspricht einem Durchmesser von 103 cm)
  • Baumhöhe: ca. 15 m
  • Kronenbreite: ca. 13 m
  • lichte Höhe: ca. 1 m
  • Kronenform: kugelförmig 
  • Alter: ca. 120 Jahre, Keimung um 1900

Lebensraum

  • Acker
  • auf einem Moor-Podest
  • daneben ebenes Gelände
  • Höhenlage: 461 m
  • Einrichtungen: verfallener Jagdsitz
  • Naturraum: Ampertal

Standort

  • bei Amperpettenbach (im Ampertal nordöstlich des Orts)
  • Flurlage Fuchsfeld
  • Gemarkung Amperpettenbach 
  • Gemeinde Haimhausen
  • Lkr. Dachau, Bayern
  • Koordinaten: 48.329524, 11.542512

Risiken, Schäden

  • eine regelmäßig bearbeitete Fläche ist etwa 2 m entfernt
  • Stammriss vom Boden bis in etwa 5 m Höhe, einige dürre Äste in der Krone

Besonderheit

  • sehr alter Baum
  • besonders landschaftsprägender Baum
  • Ackerbaum
  • Zeugenbaum



Stand: Oktober 2021


Bilder vom 30.10.2021 zur Veranschaulichung der Moorsackung

Auch der Standort der Stieleiche bei Sulzrain zeigt den durch Ackerbau beschleunigten Humusabbau (Moorsackung).