Gemeine Esche bei Griesbach
Der deutsche und der botanische Name dieses Baums stehen in einem vermeintlichen Widerspruch. Gewöhnliche oder Gemeine Esche klingt so, als wäre der Baum keinerlei Beachtung wert. Das artbestimmende Namensattribut der botanischen Bezeichnung excelsior leitet sich ab vom lateinischen excellere und heißt so viel wie "hervorragend". Und das bezieht sich nicht nur auf die Wuchshöhe!
Die Gemeine Esche
Die Weltenesche Yggdrasil
galt schon bei den Germanen viel.
Die Esche wurde oft gepflanzt,
bei Neumond wurde sie umtanzt.
Zwar stand am Brunnen vor dem Tor die Linde,
doch auf dem Markt die Esche mit dem Kinde.
Damit das Brauchtum nie erlahmt,
wurd Ort und Stadt nach ihr benamt.
Eschollbrücken wär zu nennen,
auch Eschenburg in den Ardennen.
Eschwege wurd ein Ort genannt,
noch besser ist Eschborn bekannt.
In Eschelbronn wird sie verehrt,
in Eschfeld ist man ihr zugekehrt.
Wer sie nicht liebt in Esche,
wird verachtet und kriegt Dresche.
Auch in Frankfurt-Eschenheim
ist ihr Renommee daheim.
Der Dichter Wolfram, der bekannte
sich „von Eschenbach“ benannte.
Hollands großer Maler Escher
leert‘ auf sie so manchen Becher.
Nur das dumme Aschenbrödel
lag einen Vokal danödel.
Zum Ausgleich trug sie feine Wäsche,
beim Tanz um die Gemeine Esche.
Flurbaum-Steckbrief
Bezeichnung
Gemeine Esche - Fraxinus excelsior
Beschreibung
- Einzelbaum
- einstämmig
- Stammumfang: 436 cm in 130 cm Höhe (BHU)
- Baumhöhe: ca. 24 m
- Kronenbreite: ca. 22 m
- lichte Höhe: ca. 1,5 m
- Kronenform: breit kuppelförmig
- Alter: ca. 150 Jahre, Keimung um 1870
Lebensraum
- Grünland
- am Rand des Schlags
- geneigtes Gelände
- Höhenlage: 470 m
- Begleitvegetation: kleinere Sträucher
- Einrichtungen: Jagdsitz, mit Nägeln befestigt
- Naturraum: Donau-Isar-Hügelland
Standort
- bei Griesbach (westlich des Weilers)
- Gemarkung Gremertshausen
- Gemeinde Kranzberg
- Lkr. Freising, Bayern
- Koordinaten: 48.3967, 11.6257
Risiken, Schäden
- Astbruch
Besonderheit
- alter Baum
- landschaftsprägender Baum