Stieleiche bei Pellheim
Stieleiche bei Pellheim
Botanische Bezeichnung: Quercus robur
Beschreibung
- einstämmig
- Stammumfang: 382 cm in 130 cm Höhe (BHU)
- Baumhöhe: ca. 18 m
- Kronenbreite: ca. 12 m
- Alter: ca. 160 Jahre, Keimung um 1865
- Sonstiges: großzügig bemessene unbearbeitete Fläche um den Baum
Lebensraum
- Acker
- schwach geneigtes Gelände
- Höhenlage: 495 m
- Naturraum: Amper-Glonn-Hügelland
- Schutzstatus: Naturdenkmal
Standort
- bei Pellheim, ca. 100 m nördlich des Ortsrands
- Stadt Dachau, Lkr. Dachau, Bayern
- Koordinaten: 48.29755, 11.41773
Risiken, Schäden
- Schäden: einige abgestorbene Äste
Besonderheit
- landschaftsprägender Baum
- Ackerbaum
Stand: Juli 2025
Eine Landschaft verändert sich
Wo früher ein Schloss stand und ein Weg vorbeiführte.

Der Baumstandort ist in den Kartenausschnitten jeweils rot gekennzeichnet.
Um 1850 lag der Ort Pellheim noch in einem Moor. Das Gewann zwischen Pellheim und dem nordwestlich gelegenen Assenhausen heißt heute noch Ziehmoosfeld. Hier entspringt der Prittlbach, der bei Hebertshausen in die Amper mündet. Der Bauherr des Wasserschlosses Pellheim wusste den Wasserreichtum dieses Standorts zu nutzen.
Michael Wening hielt den heute nicht mehr existierenden Bau um 1701 in einem Kupferstich fest (Abb. 1). Auf der Ansicht ist zu sehen, dass bereits zu dieser Zeit im Norden des Schlossbezirks eine lineare Landschaftsstruktur mit begleitender Baumreihe existierte. Einer dieser Bäume war ein Vorgänger unseres Flurbaums.
Das Schloss wurde um 1750 abgerissen. Reste davon existieren nur noch als Bodendenkmal und als Teil des heutigen Dorfwirtshauses (166).
Der Baum keimte vermutlich um 1850 im Bereich einer wegbegleitenden Trift, die oberhalb der moorigen Niederung um Pellheim in West-Ost-Richtung verlief (Abb. 1 und 2).
Bis um 1970 änderte sich weder am Wegverlauf noch an der Flächennutzung Wesentliches (Abb. 3).
Danach wurde die Wiesenfläche entwässert und zum Acker gemacht, das Gewässer- und Wegenetz begradigt und ausgebaut. Der West-Ost verlaufende Weg, der einmal bis Unterweilbach führte, verlor seine Bedeutung und wurde im Bereich des Flurbaums etwas nach Norden gerückt (Abb. 4).
Das hatte, wie so oft, zur Folge, dass aus dem Straßenbaum ein Flurbaum wurde. Heute ist er außerdem auch ein Naturdenkmal.
