Apfelbaum im Spätherbst

Baumarten in Mitteleuropa und Deutschland

Gehölze ist der Sammelbegriff für Bäume und Sträucher. Bäume werden von Sträuchern oft durch die mögliche Wuchshöhe (über 5 m) und die Bildung eines oder einiger weniger Stämme abgegrenzt. Allerdings sind beide Merkmale unscharf und können deshalb bei bestimmten Arten zu unterschiedlicher Zuordnung führen wie z. B. bei Buchsbaum, Wacholder oder Holunder (siehe auch Was ist eigentlich ein Baum?).

Die mitteleuropäische Flora außerhalb von Gärten und Parks umfasst rund 300 Arten von Gehölzen (ohne die von Spezialisten erkannten etwa 20 Unterarten). Etwa 2/3 davon gelten als (ein)heimische Gehölze, waren also vor der Entdeckung Amerikas durch Kolumbus im Jahr 1492 bereits in Mitteleuropa vertreten. Später dazu gekommene Pflanzen werden als Neophyten bezeichnet.

Insgesamt gibt es in Mitteleuropa ca. 120 Baumarten, davon sind rund 70 heimisch.

Von den 50 nicht heimischen Arten (Neophyten) gelten etwa 15 als eingebürgert. Das sind Arten, die nach 1492 dazu kamen und sich ohne Zutun des Menschen hier fortpflanzen. Dazu gehören z. B. die Gewöhnliche Rosskastanie, Rotesche, Weißesche oder Robinie.

Die restlichen rund 35 Arten werden hier kultiviert, also gepflanzt oder angesät, z. B. die Nordmanntanne, Lawsons Scheinzypresse oder der Ginkgo. Diese treten vorwiegend in Gärten und Parks auf, sind gelegentlich aber auch in der freien Flur zu finden.

Etwa 15 der 120 in Mitteleuropa bekannten Baumarten sind Hybriden (s. u.).

Die genannten Zahlen gelten mit geringen Abstrichen auch für Deutschland. 

Hybriden

Hybriden sind Kreuzungen verschiedener Arten, was eigentlich der Definition für eine Art widerspricht. Aber die Natur kennt auch hier keine scharfen Grenzen.

Ein bekanntes Beispiele für einen Baum-Hybriden ist die Bastard-Schwarzpappel, eine Kreuzung aus der "Kanadischen Schwarzpappel" mit der europäischen "Schwarzpappel". Auch Weiden, die derselben Familie wie die Pappeln angehören, und Eichen neigen zu solchen Kreuzungen zwischen den Arten (67).

Da sich diese Hybriden innerhalb der Elternarten uneingeschränkt kreuzen können, besteht ein genetisches Kontinuum zwischen den beteiligten Arten. Manche Botaniker bezweifeln inzwischen, ob in Europa überhaupt noch die reinerbige Art Populus nigra existiert. (19) (22) (25). Aus diesem Grund ist die Schwarzpappel in der Roten Liste für Deutschland inzwischen als selten und gefährdet gekennzeichnet (74).

Für eine exakte Artbestimmung sind insbesondere bei der Schwarzpappel genetische Untersuchungen notwendig. Für die in dieser Website aufgeführten Flurbäume wurde eine solche Untersuchung nicht durchgeführt. Die Benennung der Art erfolgt deshalb insbesondere für Pappeln unter Vorbehalt.