Stieleiche bei Nieder-Eschbach

Die entwicklungsgeschichtliche Vorstufe zu Palus potentiae? In jedem Fall ein spannender Baum: unten 600 Volt Gleichstrom der U-Bahn überspannt von insgesamt sechs Wechselstromsystemen (zwei mal 380.000 Volt, vier mal 110.000 Volt) der Überlandleitungen. 

Am Rande des Frankfurter Stadtteils Nieder-Eschbach, kurz vor der Stadtgrenze zu Bad Homburg, steht seit vielen Jahren unbeeindruckt von menschlichen Verrichtungen eine Stieleiche. Zwei Weltkriege haben ihr nichts anhaben können, noch weniger die emsige Bautätigkeit zur Sicherstellung von Mobilität und Energieversorgung. Die Eiche befindet sich am Kreuzungspunkt einer von Südwesten nach Nordosten verlaufenden Stromtrasse und einer von Südost nach Nordwest verlaufenden U-Bahn-Linie, die Frankfurt mit Bad Homburg verbindet. Damit sie den Bahnverkehr nicht behindert, hat man ihre Äste bis zu einer Höhe von 5 m abgesägt.

Noch behauptet sie ihre solitäre und spannende Stellung.

Flurbaum-Steckbrief

Bezeichnung

Stieleiche - Quercus robur

Beschreibung

  • Einzelbaum
  • einstämmig
  • Stammumfang in 130 cm Höhe: 315 cm (das entspricht einem Durchmesser von 100 cm)
  • Baumhöhe: ca. 26 m
  • Kronenbreite: ca. 27 m
  • lichte Höhe: ca. 5 m
  • Kronenform: breit kuppelförmig 
  • Alter (geschätzt): der Baum keimte um 1900 und war somit im Jahr der Messung rund 125 Jahre alt

Lebensraum

  • Grünstreifen
  • auf einer Böschung
  • angrenzend ebenes Gelände
  • Höhenlage: 133 m
  • Begleitvegetation: Grasbestand
  • Einrichtungen:
    • neben der U-Bahn-Linie U2 Frankfurt-Bad Homburg
    • unter einer Starkstromleitung
  • Naturraum: Nordöstliches Main-Taunusvorland

Standort

  • bei Nieder-Eschbach (nordwestlich des Orts)
  • Gemarkung Nieder-Eschbach
  • Stadt Frankfurt am Main, Hessen
  • Koordinaten: 50.2079, 8.6635

Risiken

  • keine (teil)versiegelten Flächen im Kronentrauf
  • eine regelmäßig bearbeitete Fläche reicht bis nahe an den Stamm
  • das Schotterbett der Bahnstrecke ist etwa 1 m entfernt
  • erkannte Schäden: die unteren Äste sind bis in 5 m Höhe abgesägt

Besonderheit

  • besonders landschaftsprägender Baum


erhoben am 1. Oktober 2021